Der Künstler und Mode-Fotograf Tom Leather (*1976) verbindet in seinen poetischen Fotoarbeiten afrikanische und deutsche Sichtweisen zu einem interkulturellen Bild von Körper und Mode. Am Motiv der Verhüllung setzt sich Leather mit Gegensätzen und Widersprüchen auseinander, die das Frauenbild in Westafrika prägen, und befragt zugleich westliche Vorstellungen von Weiblichkeit, Schönheit und Selbstbestimmung.
Die Bilderserie "exchange" entstanden 2016 in Zusammenarbeit mit senegalesischen Top-Models wie Khady Ba, Yama Seck, Damele uvm..
Unter Leathers Regie inszenieren sich die Frauen unter einem blutroten Tuch in gleißenden Hotel-Pools. Im Wasser geraten ihre verhüllten Körper in Schwingung: Mal erscheinen sie als anmutige Figur, mal als gewaltig-expressive Form. Durch das Zusammenspiel von Bewegung, Stoff und Wasser zerfließen Grenzen und feste Zuschreibungen.
Tom Leathers Blick, abstrahierend genug, verwandelt die Frauen in zeitgenössische Ikonen. Konzepte wie Beuys soziale Skulptur oder Christos Wrappings klingen in seiner Arbeit an. Die Fotografien übersetzen den Blick auf ‚das Fremde im Vertrauten‘ in eine neue symbolische Sprache an der Schnittstelle von Fotografie, Kunst und Mode. Tom Leather studierte an der Akademieder Bildenden Künste in Nürnberg und war Meisterschüler von Ottmar Hörl.